Zusammenlebende Mäuse zeigen eine soziale Struktur, die auf Mehrfachinteraktionen basiert
Wissenschaftler des Weizmann-Instituts haben eine faszinierende Entdeckung über das soziale Verhalten von zusammenlebenden Mäusen gemacht. In ihrer neuesten Forschung haben sie gezeigt, dass die Komplexität der Umgebung, in der Mäuse aufwachsen, Einfluss auf ihre sozialen Interaktionen hat. Dies bietet interessante Einblicke für Wissenschaftler und Mäusenliebhaber!
Die Forschungsmethode
In der im Journal eLife veröffentlichten Studie wurden Mäuse unter semi-natürlichen Bedingungen in einer großen "Arena" platziert, in der sie sich frei bewegen konnten. Diese Arena beinhaltete interessante Orte wie Nester zum Schlafen, Futterstationen und Spielmöglichkeiten. Indem sie die Mäuse vier Nächte lang unter ultraviolettem Licht verfolgten, konnten die Wissenschaftler ihr natürliches nächtliches Verhalten untersuchen, ohne sie zu stören.
Was fanden sie?
Was herauskam? Mäuse, die in einer stimulierenden Umgebung mit viel Spielzeug und interessanten Aktivitäten aufwuchsen, zeigten weniger komplexe soziale Interaktionen als ihre Artgenossen, die in einer einfacheren Umgebung lebten. Dies ist überraschend, da wir oft denken, dass eine reiche Umgebung zu mehr sozialem Verhalten führt. Tatsächlich waren die Mäuse in einer komplexen Umgebung weniger geneigt, zusammenzuarbeiten, und zeigten mehr individuelles Verhalten.
Bei der Analyse der sozialen Interaktionen stellte das Team fest, dass lediglich 5 % des Standorts einer Maus anhand der Position einer anderen Maus vorhergesagt werden konnten. Als sie alle Mäuse in der Arena in ihre Berechnungen einbezogen, stieg diese Chance auf das Fünffache. Dennoch bedeutete dies, dass ganze 75 % dessen, was bestimmt, wo sich eine Maus befindet, nichts mit sozialen Beziehungen zu tun hatte, sondern rein auf individuellen Vorlieben basierte.
Die Bedeutung sozialer Beziehungen
Um den Einfluss individueller Persönlichkeiten im Vergleich zur sozialen Abhängigkeit zu verstehen, verwendeten die Forscher ein mathematisches Modell. Dieses Modell zeigte, dass Mäuse hauptsächlich in Paaren interagieren, wie zum Beispiel durch Verfolgen oder Kämpfen. Überraschenderweise fanden die Forscher jedoch auch heraus, dass auch dritte Ordnung Beziehungen, wie Interaktionen mit mehreren Mäusen, einen erheblichen Einfluss auf das Gruppenverhalten hatten.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass komplexe soziale Strukturen wahrscheinlich zum Überleben entwickelt wurden. Mit der Entwicklung dieser Strukturen haben soziale Arten auch immer ausgeklügeltere Mechanismen entwickelt, um mit der Komplexität umzugehen.
Einfluss der Umgebung
Eine wichtige Frage, die sich ergab, war, wie die Umgebung, in der Mäuse aufwachsen, ihre soziale Struktur beeinflusst. Das Team verglich zwei Gruppen von Mäusen: Eine Gruppe wuchs in einer Umgebung mit viel Spielzeug auf, während die andere in standardmäßigen Laborbedingungen lebte. Die Analyse zeigte, dass Mäuse aus einer komplexen Umgebung weniger soziales Verhalten zeigten und eher geneigt waren, in Paaren zu interagieren.
Die Mäuse in der Standardumgebung hingegen zeigten während des Experiments eine Zunahme ihrer "sozialen Fähigkeiten", während die Mäuse aus der reichen Umgebung dies nicht taten. Die Wissenschaftler schlagen vor, dass eine reiche Umgebung mehr Individualismus fördert und die Notwendigkeit verringert, von der Gruppe abhängig zu sein.
Die Zukunft der Forschung
Diese Forschung bietet vielversprechende Möglichkeiten für zukünftige Untersuchungen. Wie beeinflussen genetische Mutationen das soziale Verhalten von Mäusen? Was geschieht mit Mäusen, die Hormone wie Oxytocin oder Testosteron überproduzieren? Und wie lernen Gruppen von Mäusen voneinander?
Bei DRD Knaagdierwinkel sind wir immer neugierig auf die neuesten wissenschaftlichen Entdeckungen über unsere kleinen Freunde! Solche Untersuchungen helfen uns nicht nur, das Verhalten von Mäusen besser zu verstehen, sondern auch, wie wir sie am besten pflegen können. Wir werden die Entwicklungen weiterverfolgen und können es kaum erwarten, mehr zu lernen!
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